Werner Büttner prägt seit den 1980er-Jahren mit Künstlern wie Martin Kippenberger und Albert Oehlen nachhaltig die deutsche Kunstszene. Seine Bilder, Zeichnungen, Collagen, Grafiken und Skulpturen sprühen vor Einfallsreichtum und rebellischem Witz. Mit Ironie und beißendem Spott begegnet der Künstler sozialen Realitäten sowie dem Kunstsystem selbst; dabei scheut er nicht die Überschreitung von gesellschaftlichen Tabus. Büttner hat mit dem Illusionismus der wieder erstarkten gegenständlichen Malerei der 1960er- und 1970er Jahre gebrochen und die gängigen Vorstellungen von Malerei in der Kunstwelt und beim Publikum in jeder Hinsicht unterlaufen. Auch sein hintersinniger Umgang mit Sprache und ihrem Verhältnis zur Kunst ist mittlerweile legendär. Die üppig ausgestattete Publikation mit zahlreichen Abbildungen und fundierten Texten belegt die Bedeutung von Werner Büttner in Bezug auf die Entwicklung der deutschen Kunst im ausgehenden 20. Jahrhundert und stellt ihn als eine ihrer zentralen Figuren und Vordenker dar.
Ausgehend von der Frage nach der musealen Darstellbarkeit und Reproduzierbarkeit historischer Live-Acts der Performance und Tanzkunst wurden im ZKM I Karlsruhe neue Formen der Ausstellung und der Dokumentation von Performancekunst und Ihrer Geschichte erarbeitet und erprobt. In bewusster Abgrenzung zum männlich dominierten Kunstgeschehen zeigt Moments eine repräsentative Auswahl von Künstlerinnen: Marina Abramovi%u0107, Graciela Carnevale, Simone Forti, Anna Halprin, Lynn Hershman Leeson, Reinhild Hoffmann, Channa Horwitz, Sanja Ivekovi%u0107, Adrian Piper und Yvonne Rainer. Ihre Arbeiten gelten heute als revolutionäre Meilensteine der Performance und der Tanzkunst. Unter Mitwirkung der zum Teil anwesenden Künstlerinnen wurden diese Schlüsselwerke im Dialog mit Performern der jüngsten Generation wieder aufgeführt und neu Interpretiert. Die vorliegende Publikation dokumentiert in einer reich bebilderten Fotostrecke die vielschichtigen Prozesse im Ausstellungsraum und kombiniert sie mit einer grundlegenden wissenschaftlichen Aufarbeitung der Thematik in dreizehn Essays zum aktuellen Forschungsstand von Performance Im Bereich Tanz und bildende Kunst.
Der Wegbereiter der kinetischen multimedialen KunstOtto Piene gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter einer kinetischen, auf Technik basierenden multimedialen Kunst. Piene gehörte 1958 zu den Mitbegründern der Zero-Bewegung in Düsseldorf, einer der einflussreichsten Avantgarde-Bewegungen des 20. Jahrhunderts. Mehr als 50 Jahre lang arbeitete der Künstler mit den Naturphänomenen Licht, Luft und Feuer, um eine versöhnliche Symbiose aus Mensch, Technik und Natur zu schaffen. Die Verbindung von Kunst und Wissenschaft, durch die die Kunst eine gesellschaftlich relevante und politische Dimension erhält, war typisch für seine langjährige Tätigkeit als Direktor des renommierten Center for Advanced Visual Studies (CAVS) am MIT in Boston, das sich dank Pienes Einsatz von 1974 bis 1994 zu einem der führenden Zentren für Kunst und Technologie entwickelte.Otto Piene is considered world-wide to be one of the most important trailblazers of an interdisciplinary form of multimedia art based on technology. In 1958 Piene was among the founders of the Zero movement in Düsseldorf one of the most influential avant-garde movements of the 20th century. For more than 50 years, Piene worked with the natural phenomena of light, air and fire to create a conciliatory symbiosis of man, technology and nature. The combination of art and science through which art is assigned a socially relevant and political dimension was typical of his many years acting as Director of the renowned Center for Advanced Visual Studies (CAVS) at MIT in Boston, which thanks to Piene s efforts from 1974 to 1994 emerged as one of the leading centers for arts and technology. The current catalog appears on the occasion of the exhibition Energiefelder at ZKM | Museum für Neue Kunst.
Are you born-digital? This could be the ultimate, decisive question in the future when it comes to preserving and making the art of our time accessible for future generations. This book presents the results of the «digital art conservation» project that was conceptualized and implemented at the ZKM | Center for Art and Media Karlsruhe beginning in 2010. It includes text contributions by leading theorists, restorers, programmers, and artists as well as case studies. It is designed to foster the international debate on the preservation of digital art. With contributions by Edmond Couchot, Alain Depocas, Johannes Gfeller, Sabine Himmelsbach, Anne Laforet, Aymeric Mansoux, Antoni Muntadas, Jussi Parikka, Bernhard Serexhe, Peter Weibel, and Siegfried Zielinski.
Der vorliegende Band präsentiert bislang unveröffentlichtes Bildmaterial, das auf eindrückliche Weise das Leben im russischen Reich im 19. Jahrhundert dokumentiert. Im Auftrag des Zaren versuchten Fotografen in den 1860er- und 1870er-Jahren, das für die damalige Zeit neue Medium Fotografie zur systematischen Dokumentation unterschiedlicher Facetten des Lebens im gesamten russischen Reich zu nutzen: verschiedene Bevölkerungsschichten, Völker, Landschaften, Städte, industrielle Projekte, traditionelle Bräuche, Kriegsereignisse und Gefängnisse. Da Fotografie meist im privaten oder kommerziellen Rahmen verwendet wurde, stellen diese Bilder einen interessanten sozialgeschichtlichen Sonderfall dar, und in gewisser Weise fungieren sie auch als visuelle Fortschreibungen der russischen realistischen Literatur der damaligen Zeit. Obwohl die Dokumentationsprojekte von offiziellen Stellen unterstützt wurden, werfen die Bilder einen realistischen, illusionslosen Blick auf das vorrevolutionäre Russland. Das Buch versammelt erstmals mehr als 300 Fotos von fünf russischen Museen und zwei privaten Leihgebern und erschließt dadurch eine immer noch wenig bekannte Epoche in der Entwicklung des Mediums Fotografie.
Der Künstler Bernhard Sandfort (*1936, Köln) hat seit den frühen 1960er-Jahren - in Abgrenzung zu Informel und Tachismus - ein strenges malerisches Konzept realisiert. Die Anordnung in seinen Bildern ist festen kompositorischen Regeln untergeordnet und fordert gleichzeitig den Zufall heraus. In diesem Zusammenhang hat Sandfort den Begriff der 'metastatischen' oder auch 'dialogischen' Malerei formuliert. Mit der Eröffnung der 'Galerie für kollektive Kunst' 1969 in Berlin beginnt das gesellschaftspolitische Engagement des Künstlers. Sandfort suchte fortan nach Möglichkeiten, Kunst direkt und ohne Umwege an den Kunden zu bringen. 1970 gründet er seine Produzentengalerie 'Augenladen' in Mannheim. Hier organisiert Sandfort bis heute neben Ausstellungen auch Veranstaltungen zu gesellschaftspolitischen Fragen.
This book documents a short but intense artistic experiment which took place in Yugoslavia fifty years ago, but whose impact has been felt far beyond that time and place. Ostensibly, the «little-known story» concerns the advent of computers in art and a movement which began in 1961 in Zagreb, Yugoslavia. It was through the activities of that movement, known as New Tendencies and its supporting institution the Galerija suvremene umjetnosti, that the thinking machine was adopted as an artistic tool and medium. Pursuing the idea of «art as visual research,» the New Tendencies movement proceeded along a path which led from Concrete and Constructivist art, Op art, and Kinetic art with its dynamic apparatuses to computer-generated graphics, film, and sculpture - from «programmed art» without computers to art generated or controlled by computers. With their exhibitions and conferences on the theme of computers and visual research and the launch of the multilingual, groundbreaking magazine bit international in 1968, the New Tendencies transformed Zagreb, already one of the most vibrant artistic centers in Yugoslavia, into an international meeting place where artists, engineers, and scientists from both sides of the Iron Curtain gathered around the then-new technology. For a brief moment in time, Zagreb was the epicenter for exploring the aesthetic, scientific, and political potential of the computer. This volume, edited by Margit Rosen, includes new essays by Jerko Denegri, Darko Fritz, Margit Rosen, and Peter Weibel; a great number of essays and texts that were first published in New Tendencies exhibition catalogs and bit international magazine; and historic documents. Over 650 black-and-white and color illustrations testify to the wide and diverse panorama of artworks that were presented in the exhibitions, and introduce the movements protagonists. Many of the historic photographs, translations, and documents are presented here for the first time. The book presents the long overdue history of the New Tendencies experiment and its impact on the art of the twentieth century.
Wenn der weltweit gefeierte Künstler Robert Wilson über seine Videoporträts spricht, dann erzählt er zunächst von seinem Wunsch, ästhetische und geistige Räume zu gestalten. Geprägt von einer intensiven Bild- und Tonsprache, haben Wilsons «Darsteller» eine überraschend sinnliche Präsenz. Mehr als dreißig dieser poetischen Arbeiten sind im ZKM zu sehen. Sie zeigen theatralische Inszenierungen von Hollywoodstars und Persönlichkeiten wie Brad Pitt, Caroline von Monaco, Isabella Rossellini, Salma Hayek, Dita von Teese, Robert Downey Jr., aber auch von Tieren und unbekannten Passanten. Wilsons Künstlertum konstruiert sich aus einer Reihe singulärer persönlicher Erfahrungen (Sprachbehinderung), wie auch aus den entscheidenden Impulsen der 1960er-Jahre (von Performance bis Minimal Art), die auch in seine legendären Theaterinszenierungen seit den 1970er-Jahren einflossen. Seine ersten Videoporträts von bedeutenden Persönlichkeiten wie Louis Aragon, Pontus Hultén, Helene Rochas, von Passanten und Tieren schuf Wilson bereits in den 1970er-Jahren. In seinen jüngsten Porträts nutzt er seit 2004 die technischen Möglichkeiten der High-Definition-Auflösung, die es ihm erlaubt, den Reichtum seiner Bild- und Bühnensprache auszudifferenzieren. Bewegung, Gestik, Make-up, Kostüm, Kulisse, Lichteinsatz ebenso wie die Stile der Hoch- und Popkultur, die klassischen wie neuen Medien: Malerei, Design, Musik, Oper, Tanz, Theater, Fotografie, Fernsehen, Film etc. kommen in Wilsons Videoporträts zusammen. Die dargestellten Persönlichkeiten verweisen dabei teils auf eigene biografische Details, teils auf kulturgeschichtliche Quellen. Robert Downey Jr. stellt beispielsweise den Leichnam von Rembrandts Gemälde «Anatomie des Dr. Nicolaes Tulp» (1632) dar, während Brad Pitt die mimische Kraft seiner Schauspielkunst mit Pistole und in Boxershorts demonstriert. Untermalt werden diese Tableaus teils mit von Wilson selbst gesprochenen Texten und Musik bedeutender Komponisten (u.a. Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Raymond Scott, Tom Waits). In seinen Porträts von unbekannten Menschen und Tieren erreicht Wilsons komplexe Bild- und Tonsprache ihren Höhepunkt als Zelebrierung der Empathie. Wilsons Videoporträts haben also eine die Wahrnehmung erweiternde Funktion. In der Geschichte der Porträtmalerei und des fotografischen Porträts stellen seine Videoporträts eine Klimax dar, die wegweisend ist.
Die Ausstellung »Car Culture. Medien der Mobilität« und das vorliegende Buch zeigen erstmals die Parallelentwicklung der physischen und virtuellen Mobilität, beziehungsweise Kommunikation, von Hertz bis zum Handy, vom Automobil bis zum Mobilfunk, durch die die Menschen grenzenlos mobil geworden sind. Mit mehr als 400 Abbildungen und Essays und Textbeiträgen von Thomas Girst, Jürgen Jähnert, Marshall McLuhan, Matthias Penzel, Franz Pichler, Florian Rötzer, Bernhard Schäfers, Peter Sloterdijk, Paul Virilio und Peter Weibel.
Diese Monografie präsentiert erstmals das radikale plastische Werk des nahezu in Vergessenheit geratenen amerikanischen Künstlers Bill Bollinger (1939-1988). Sie enthält Essays von Christiane Meyer-Stoll, Saul Ostrow, Harris Rosenstein und Peter Schjeldahl, Schriften des Künstlers sowie Gedanken und Erinnerungen an Bill Bollinger von Deedee Agee, Carl Andre, Siah Armajani, Brit Bunkley, Ernst Caramelle, David Chittick, Fran Cohen, Dale Culleton, Ellen Ellison, Rafael Ferrer, Robert Grosvenor, Robert Huot, Klaus Kertess, Gary Kuehn, Dorothy Lichtenstein, Egidio Marzona, Robert Mattson, Olaf Metzel, Paul Mogensen, David Novros, Rolf Ricke, Dorothea Rockburne, Wade Saunders, Roman Signer, Keith Sonnier, Barbara Toll, Marcia Tucker und George Knight Wilson. Eine reich bebilderte Ausstellungsgeschichte mit erstmals publizierten Fotografien und zahlreichen Zeitdokumenten bildet den Hauptteil der Publikation. Farbtafeln von Arbeiten auf Papier und der Ausstellung geben zudem einen umfassenden Einblick in das nahezu unbekannte Werk. In den späten 1960er Jahren gehört Bill Bollinger zu den wichtigsten Bildhauern seiner Zeit. Er wird in einem Atemzug mit Künstlern wir Bruce Nauman, Robert Smithson, Eva Hesse und Richard Serra genannt. Nach dem Studium der Luftfahrttechnik an der renommierten Brown University in Rhode Island zieht Bollinger 1961 nach New York, um Malerei zu studieren. Er nimmt an legendären Ausstellungen teil. Es entsteht ein dichtes, vielfältiges Werk puristischer, ephemerer und energiegeladener Arbeiten, die uns heute noch erstaunen. Ab Mitte der 1970er Jahre ist er in der internationalen Kunstwelt nicht mehr präsent. "Ich mache nur, was notwendig ist. Es gibt keinen Grund, Farbe zu verwenden, zu polieren, zu biegen, zu schweissen, wenn es nicht notwendig ist."Bill Bollinger, 1968
The original media used by religions were scriptures and books. Today´s religions movements operate predominantly with images that can be produced and distributed by means of electronic picture media, such as video and television, for example, as religious propaganda. The so-called return of religions does not necessarily mean that more people having become religious. Instead, religions have moved from the private sphere of personal belief to the public sphere of visual communication. They function as machines for the repetition and mass media distribution of mechanically produced images. The publication »Medium Religion. Faith. Geopolitics. Art.« provides insight into the medial reproduction and significance of religion, in particular, its manifestations in geopolitical hot spots like the Middle East, Asia, Russia, the U.S., and South America. It comprises scientific contributions by renowned theorists and a documentation of the exhibition.
Das neunzehnte Jahrhundert war die Ära der beweglichen Maschinen auf Rädern (Autos, Züge, Fahrräder). Das zwanzigste Jahrhundert war die Epoche der bewegten Bilder, die anfangs ebenfalls mit radbasierten Maschinen (Filmkamera, Filmprojektor) produziert wurden: die ersten Schritte zur Nachahmung des Lebens durch die Faktoren Bewegung, Ton und Farbe. Mit der späteren Einführung des Computers als Universalmedium sind die Mediensysteme durch die Virtualität der Informationsspeicherung, die Variabilität der Bildinhalte und die Viabilität des Bildverhaltens gekennzeichnet. Daher wird das einundzwanzigste Jahrhundert den Aufstieg der BioMedien erleben. Der Begriff BioMedien oder biomimetische Medien bezieht sich nicht auf Bio Art – Kunst aus organischem oder biologischem Material –, sondern auf Kunst aus anorganischem Material, das organische Merkmale aufweist: Medien, die lebensähnliche Verhaltensweisen zeigen. Die Forschungsausstellung BioMedien. Das Zeitalter der Medien mit lebensähnlichem Verhalten im ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe präsentierte dynamische Mediensysteme, die von computergenerierten und computersimulierten Systemen bis hin zu komplexen adaptiven Robotern und interaktiven Installationen reichen und verschiedene Aspekte des Lebens jenseits der Bewegung simulieren. Diese Mediensysteme sind keine lebenden Maschinen, sondern verhalten sich aufgrund ihrer Input-Output-Relation und ihrer Reaktionen auf die Interaktionen menschlicher und nicht-menschlicher Wesen wie lebende Organismen in künstlichen und natürlichen Ökosystemen. Mehr als sechzig Künstler und Institutionen haben Werke zu der Ausstellung beigesteuert, die diese paradigmatischen Veränderungen in der Gesellschaft und in der Kunst aufzeigen. Das vorliegende Buch konzentriert sich auf diese Kunstwerke, die in reich bebilderten Texten ausführlich beschrieben werden. Es bietet einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen von Algorithmen, künstlichem Leben und künstlicher Intelligenz in der Kunst, enthält aber auch wissenschaftliche Essays von Peter Weibel, Samuel Bianchini und Emanuele Quinz sowie Ingeborg Reichle. Mit über 360 großformatigen Farbabbildungen70 Werke, detailliert beschrieben und in ihrer technischen Funktionsweise erläuterHochwertiger, 5-farbiger Kunstbuchdruck auf nachhaltig produziertem offenem Papiertechnische Informationen zu den Kunstwerken und Diagramme ihrer Funktionsweise --- The nineteenth century was the era of moving machines, based on wheels (cars, trains, bicycles). The twentieth century was the epoch of moving images – which also started out being produced with wheel-based machines (film camera, film projector): the first steps towards the imitation of life by movement, sound, and color. With the subsequent introduction of the computer as a universal medium, media systems are characterized by the virtuality of information storage, the variability of image content, and the viability of image behavior. Therefore, the twenty-first century will see the rise of BioMedia. The term BioMedia or biomimetic media does not refer to Bio Art – art made with organic or biological material – but to art made with inorganic material that exhibits organic features: media that show life-like forms of behavior. The research exhibition BioMedia. The Age of Media with Life-like Behavior at ZKM | Center for Art and Media Karlsruhe presented dynamic media systems ranging from computer-generated and computer-simulated systems to complex adaptive robots and interactive installations which simulate various aspects of life beyond movement. These media systems are not living machines, but by virtue of their inputoutput relation and their reactions to the interactions of human and non-human entities, they act as living organisms in artificial and natural ecosystems. Over sixty artists and institutions have contributed works to the exhibition laying out these paradigmatic shifts in society and the arts. This book focuses on these artworks, which are described in detail in richly illustrated texts, presenting an overview of current developments of algorithms, artificial life, and artificial intelligence in art, but also features scientific essays by Peter Weibel, Samuel Bianchini and Emanuele Quinz, and Ingeborg Reichle.With over 360 large format color illustrations70 works, described in detail and their technical functioning explainedHigh-quality, 5-color art book printing on sustainably produced open paperTechnical information on the artworks and diagrams of how they work
Als Finder und Erfinder von Formen gewinnt der österreichische Künstler Martin Walde alltäglichen Dingen neue Faszinationskraft ab. In teilweise langjährigen Herstellungsprozessen und Materialerprobungen entwickelt er eine »parallele Dingwelt«, die den Betrachter ebenso wie das Museum vor unerwartete Situationen stellt. "Sie aktiviert unsere gedankliche Elastizität, ähnlich wie »Schrödingers Katze«, die eine Beule in unseren (kollektiven) Gedankenräumen erscheinen lässt, an der wir beständig herumdrücken, die aber nicht verschwinden will. Wie wäre es denn, wenn wir morgens statt der Schnürbänder einen völlig neuen Verschluss an unseren Schuhen vorfinden würden? Auch wenn er noch so einfach wäre, würden wir nicht sofort verstehen, wie er funktioniert. Ein Handgriff oder ein Kopfgriff ist etwas, das sich erst durchsetzen muss, um Teil unseres Vokabulars zu werden. Und was haben die unerwarteten Schuhverschlüsse mit »Schrödingers Katze«gemeinsam? Sie sind eine der Erwartungen zuwider laufende Wirklichkeit." (M.W.) Der Katalog »Martin Walde - A Second Home for Schrödinger´s Cat«erscheint anlässlich der bisher größten Einzelausstellung Waldes im Marta Herford (2010) sowie der Präsentation im ZKM | Karlsruhe (2009) und in der Neuen Galerie Graz (2007) und gibt einen Umfassenden Überblick über das breite und vielgestaltige Werk dieses Ausnahmekünstlers.
Jürgen Klauke ist ein Künstler, der die Fotografie als Instrument nutzt, um sich und die Welt zu befragen. Er hat im Bereich der Body Art und der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlich normierten Geschlechter-ldentitäten und sozialen Verhaltensmustern Wegweisendes geleistet und mit seinen komplexen Werkblöcken zu den Grundfragen menschlicher Existenz schon lange Maßstäbe in der Kunst gesetzt. In seiner neuen Werkphase reflektiert Klauke in minimalistisch-strengen bis exzessiven, manchmal auch surrealen Szenen die Bedingungen des paranoiden Daseins. Unter Verwendung alltäglicher Materialien als Mittel der Bildinszenierung schafft er luzide Bildräume, die von der Absurdität der Existenz sprechen. Diese Publikation mit Texten von Andreas F. Beitin, Régis Durand, Ursula Frohne und Christian Katti, Thomas Macho, Peter Sloterdijk, Toni Stooss und Peter Weibel dokumentiert mit Werkblöcken aus den vergangenen Jahren die aktuellsten Arbeiten Klaukes - darunter die Serien »Ästhetische Paranoia«, »Sich selbst optimierendes System«und »Wackelkontakt«sowie die erstmalig publizierte Reihe der »Schlachtfelder«- und erscheint anlässlich der Ausstellungen im ZKM I Museum für Neue Kunst in Karlsruhe und im Museum der Moderne Salzburg.